Text von Antje Schönau
anlässlich einer Ausstellung von Boot-Skulpturen
“KUNST UNTERWEGS” Rahlstedter Kulturtage
2010
fremd zwischen himmel erde meer
es findet sich wirres zeug zusammen
ich versteh’s nicht und fühle mich damit heimisch..
es ist mein grundgefühl
ein in die welt kommen.
nach all den jahren des davon
bedroht und bedrängtwerdens
und des befragens
gibt es akzeptanz.
je mehr dazukommt an unverständnis
für die zusammenhänge
desto mehr akzeptanz
meine äusserungen auch noch dazu zu tun
darüber.
das gesicht des bildes überrascht mich
weil es wie von selbst entsteht -
gleich einem inneren monolog im ungerichteten zeitfeld.
authentische und komplexe zusammenhänge
geben dem jetzt eine form.
“geredet” wird über das gleiche in vielfalt:
woher komme ich - wohin gehe ich - wozu das alles ..
die Suche nach solidarität und trost
führt mich zu anderen lebewesen
und geschichten aus der geschichte
die mir eine nische bieten.
Antje Schönau, im April 200
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Antje Schönau - Fremd zwischen Himmel Erde Meer
Woher kommt die Kunst?
Mit einem fachkundigen Freund pflege ich seit Jahren die Kontroverse, woher wohl
die Kunst komme. Er vertritt die Ansicht, dass die Kunst von der Kunst kommt. Dem
ist zu erwidern, dass es in der Tat leider oft diesen Anschein hat. Aber es gibt Kunst,
die einen Inhalt hat ausser dem Kunstbetrieb und über das hinaus, wovon wir in der
Zeitung lesen,- doch der Reihe nach.
Der Anfang ist, zu verstehen dass man nicht versteht und zu verstehen dass man
nicht verstanden wird. Was machen die da? Was wollen sie alle nur? Was soll das?
Und weiter: Woher komme ich? Wohin gehe ich? wozu das alles? Lebensfragen seit
Menschen denken, sie nicht zu verlieren heisst fertige Antworten verweigern, das ist
mühsam, man braucht triftige Gründe um selbst zu suchen: Schmerz, Enttäuschung,
bald noch Erschöpfung, Resignation, Depression.
Die Zeit rast. Unverständliches bildet Geschichten, schichtet Bilder, versuchsweise
denken wir: ist es so oder so? Es gibt kein richtig - es gibt nur alles. Die Lust auf
Vielfalt und bisweilen das Vertrauen: es geht, aus der eigenen Welt hinaus, in die
Welt hinein und zurück.
Das grosse Staunen beginnt früh, nicht verstehen, gefährlich ist alles und auch
lustig. Es gibt die Hölle, es gibt die Sprachlosigkeit. Zur Welt kommen - zur Sprache
kommen? Vielleicht, - bis es diese einem wieder verschlägt. Und weiter? Sich in das
Grundlose der eigenen Seele stürzen? Gibt es einen besseren Weg um unglücklich
zu sein?
Umherirren, die Odyssee. Trauer und Trost. der Erlöser? Die wiedergefundene
Welt? Wer solches glaubt zu verstehen, wird nicht viel Verstand haben. Muss ich
mich ewig wundern wie die Affen, wie der traurige gefangene Mandrill?
Antje Schönau wird gegenständliche Malerei zeigen, die in frappierenden
Verkürzelungen bildlich schildert, was es bedeutet, ein Lebewesen sein zu müssen,-
besonders intensiv die Bildnisse: traurig und böse. Rätzelwesen Mensch, welches
war noch gleich das gefährlichste aller Tiere?
Eine Sicht jedenfalls ertragen nur die Tapfersten: Fremd zwischen Himmel Erde
Meer das Leben. Daher kommt die Kunst.
Text: Burkhard Hilgenstock
anlässlich einer Ausstellung im Westwerk e.V. 2002
Text von Claudia Hoffmann
anlässlich der Ausstellung im Kunstverein Gartow 2014
eigene Texte
Von Sinnen suchte ich
süchtig nach Sinn
Sinn Sinn such such
suchte und sehnte
sehnte die Sucht
fand ich
Nonsense
anläßlich der Ausstellung ohne Wege
mit Sabina Simons 2014
anläßlich der Ausstellung Sinn Sehn Sucht 2021